[From the university calender]
„You don’t need a gallery to show ideas“, konstatiert 1969 der New Yorker Kunsthändler Seth Siegelaub und präsentiert die Ausstellungen der von ihm vertretenen Konzeptkünstler nicht wie üblich im White Cube einer Galerie, sondern ausschließlich in Form von Büchern, Zeitschriften, Einladungskarten und anderen Ephemera. Siegelaubs Publikationsausstellungen veranschaulichen – neben anderen Beispielen innovativer Ausstellungspraxis jener Zeit (u. a. Lucy Lippard, Harald Szeemann) – die radikale Erweiterung der Formate des Zeigens und Vermittelns von Kunst, die durch eine große Vielfalt von Ausstellungsstrategien jenseits des White Cube bis heute ihre Fortsetzung findet.
„Curating in the Expanded Field“, „Post-Institutionalism“ und die Hinwendung zu stärker diskursiv oder partizipativ angelegten kuratorischen Formaten sind Schlagworte eines seit den 1980er-Jahren zunehmend internationalisierten Diskurses über kuratorische Praxis. Durch die Lektüre zentraler Texte der Curatorial Studies und die Beschäftigung mit unterschiedlichen Ausstellungsstrategien soll das Seminar Einblicke in die Problemstellungen und Perspektiven eines sich gegenwärtig rasant verändernden Felds kultureller Produktion vermitteln.