Abstract:
In ihrer Westberliner Galerie situationen 60 präsentierten Barbara und Christian Chruxin zwischen 1963 und 1966 neben zahlreichen Ausstellungen visueller Poesie und konstruktivistischen Positionen ein breites Spektrum performativer, installativer und fotokonzeptualistischer Praktiken. Für ihre ambitionierte Editionsreihe in Form eines faltbaren Modells der Galerie wurden die ausgestellten Künstler/-innen eingeladen, ihre Arbeiten auf die Präsentationsmöglichkeiten und Parameter der Publikation zu übertragen. Diese „portablen Galerien“ dienten als Dokumentation des „temporären Ereignis[es] Ausstellung“ [C. Chruxin]. Entgegen konventioneller, hierarchischer Zuschreibungen der Publikation als sekundäres Medium zur Dokumentation einer Ausstellung bezeichneten Christian und Barbara Chruxin Präsentationen in der Galerie als dokumentation a und die dazugehörigen Editionen gleichberechtigt als dokumentation b. Diese Namensgebung, so die These des Beitrags, spiegelt die zunehmende Auflösung der Trennung zwischen Dokumentation und künstlerischer Praxis in den 1960er-Jahren.
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